Hängt das Lebensglück am seidenen Faden?
Leichtes Herumwetzen am Stuhl, schnaufen, der Versuch, die passenden Worte zu finden. „Naja…. ich weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll. Es fällt mir nichts besseres ein als: ‚Ich möchte nicht, dass irgendjemand machen kann, dass ich mich so fühle, wie früher.‘“

Über ChefInnen und AssistentInnen
Gestern hab ich mich nach langer Zeit wieder mal mit Ruth getroffen. Und ob du’s glaubst oder nicht, sie ist immer noch die Assistentin vom Heller. Und rate mal, worüber wir den halben Abend lang gesprochen haben. Genau. Über den Mann, mit dem sie Montag bis Freitag bei Tageslicht ihre Lebenszeit teilt.

Gespräche ohne Angst führen
Du hast mir ja neulich erzählt, dass du dich vor so manch wichtigem Telefonat wie ein kleines Mäuschen fühlst, Herzklopfen und kalte Hände bekommst, bevor du auf die Tasten drückst. Wer dich kennt, würde die Welt zwar jetzt nicht verstehen, aber bitte. Dein Zustand gehört dir. Zumindest, solange du das möchtest :)

Wie geht Selbstliebe?
Ich bin zu folgendem Schluss gekommen: Ihnen fehlt glücklicherweise etwas Entscheidendes: und zwar ist es die Fähigkeit zur Selbstkritik und Selbstverurteilung. Oder hast du schon mal eine Katze beobachtet, die mit ihrer Taille unzufrieden war oder ein Baby, das ein Problem mit seiner Haarpracht hatte? Oder hast du jemals einen Hund erlebt, der seinen eigenen Stock kritisiert?

Mir gefällt deine neue Geschäftsidee wirklich gut! Als du mir am Dienstag davon erzählt hast, konnte ich dem Funkeln in deinen Augen kaum widerstehen! Und ja, natürlich gibt es schon ähnliche Geschäftsmodelle. Und ja, wenn du es doch bleiben läßt, dann wird die Welt nicht wissen, was ihr entgeht. Und ja, es ist natürlich nicht gewiss, wie das alles seinen Lauf nehmen wird. Aber eines ist gewiss: Wenn du jetzt dem Teufelchen auf deiner Schulter, dem Mister Zweifel, noch länger zuhörst, dann wird

Liebe Anna! Ich weiß, dein Abgabetermin für die Diplomarbeit rückt immer näher und du leidest wieder unter deinem üblichen Perfektionsanspruch, der dich letztendlich wie gelähmt deine Tage verstreichen lässt. Bist du schon an deinem berühmten Punkt angelangt, an dem du lieber Strumpfhosen bügelst als dich mit dem zu beschäftigen, was dich wirklich weiterbringen würde? Schätzchen, darf ich dich dezent an die Macht der kleinen Schritte erinnern? Wie zum Beispiel: Literatur sammeln,...

Aus gegebenem Anlass - und weil ich weiß, dass diese Frage auch dich quält und das Beste in uns oft unterdrückt, möchte ich dir meine Geschichte vom Seerosenteich erzählen. Gestern Mittag sitze ich auf dem warmen großen Stein am Seerosenteich, lasse mir die goldene Herbstsonne ins Gesicht scheinen und genieße die Zeit mit mir. Du weißt ja, wie sehr ich die Stille liebe - und ab dem frühen Nachmittag geht der Trubel bei mir zu Hause täglich los.

Liebe Anna! Ich sag nur: Elternsprechstunde oder der Versuch, auf dringenden Wunsch vom Fräulein Tochter ein Gespräch mit einem Außerirdischen zu führen. Es war letzten Freitag Vormittag, die Sonne schien und die Vögel zwitscherten. Herr Professor und ich saßen einander gegenüber und nach gefühlten 10 Sekunden war eines klar: die Sympathie muss ihr Glück wo anders suchen. An diesem Tisch wird das nichts.

Zurück zu deiner Frage, ob ich an ein Leben nach dem Tod glaube. Und wenn ich daran glaube, wie ich mir das dann vorstelle. Wie es sich anfühlt, wie es dort aussieht, wie es dort riecht? Ob's dort was zu sehen gibt? Was man dort wohl machen kann? Ich weiß, dass dich dieses Thema seit längerem beschäftigt. Ich habe einen Vorschlag für dich: Stelle dir folgende Fragen mal in Bezug auf dein jetziges Leben. Wie fühlt es sich momentan an? Was genau nimmst du gerade wahr? Was riechst du?

Liebe Anna! Ich musste in letzter Zeit viel an die Geschichte von deinem Freund Leo denken und verstehe voll, dass du dir Sorgen um ihn machst. Seine Situation ist ja nun wirklich nicht einfach. Das ist nicht schön für ihn, das ist auch nicht schön für dich. Trotzdem ist es aber einfach so, wie es ist. Du fragst dich, was du für ihn tun kannst und da gibt es nicht viel. Und wenn du sonst schon nichts zu seinem Wohlergehen beitragen kannst, machst du dir zumindest Sorgen um ihn. Wärst du...