Vergleichen führt ins Unglück

Liebe Anna!

 

Danke, dass du mich gestern wieder mit diesen süßen Tiervideos versorgt hast.  

Die Ruhe, die Fröhlichkeit, die Unbeschwertheit, die vom Bildschirm direkt in mein Herz fliessen, aktivieren in mir auf Knopfdruck Weichheit, Fröhlichkeit und sie stimmen mich friedlich.

Genau so geht es mir auch beim Anblick von schlafenden Babys. Und ich weiß, dass ich damit in bester Gesellschaft bin.

 

Ich hab mir die Frage gestellt, welches Geheimnis hinter der Faszination von Tieren und Babys steckt - schaffen sie es doch immer wieder, erwachsene Menschen in Sekundenschnelle von 100 auf 0 zu bringen! Was haben sie also gemeinsam, das uns so sehr berührt?

 

Nach eingehender Beobachtung habe ich herausgefunden, dass ihnen glücklicherweise etwas Entscheidendes fehlt: und zwar ist es die Fähigkeit zur Selbstkritik und Selbstverurteilung. Oder hast du schon mal eine Katze beobachtet, die mit ihrer Taille unzufrieden war oder ein Baby, das ein Problem mit seiner Haarpracht hatte? Hast du jemals einen Hund erlebt, der seinen eigenen Stock kritisierte?

 

Eben. Das ist der Punkt.

Wir alle lieben doch diese Videos, weil sie uns an den Zustand erinnern, mit sich selbst im Reinen zu sein. Zu sein, zu spielen, sich auszuprobieren, umzufallen, einfach wieder fröhlich weiterzumachen… du weißt, was ich meine. Davon könnten wir uns doch ordentlich etwas abschauen, meinst du auch?

 

Das Gefühl, von Natur aus mit sich im Reinen zu sein, ist bei vielen von uns ja leider schon eine ganze Weile her. 

Meistens hielt dieses Gefühl der Harmonie im eigenen Körper so lange an, bis wir irgendwann begonnen haben, uns zu vergleichen. Die gute Nachricht ist, dass wir immer wieder aktivieren können, wozu wir einmal fähig waren. Denke nur an das Radfahren. Ganz gleich, wie viele Jahre wir nicht am Sattel gesessen haben, wir werden es bestimmt noch können. 

Wer es einmal beherrscht hat, wird wird sich immer wieder daran erinnern - auch wenn sich die ersten Versuche wackelig anfühlen mögen. Mit beständigem Training kommt auch die Freude daran und die Selbstverständlichkeit darüber wieder zurück.

 

Die Stolpersteine auf dem Weg in die selbstkritikfreie Zone finden wir in unseren Köpfen und in den unangenehmen Gefühlen, die unser Körper dazu abgespeichert hat. Denn unser Gehirn hat nun mal die Fähigkeit zu vergleichen - und die will es uns auch zeigen. Kennst du das? Ich schon. Aber glücklich macht mich das nicht. Und deshalb - so sehr ich mein Gehirn schätze - hier werde ich es ab jetzt austricksen und auf körperlicher Ebene einige Veränderungen vornehmen.

 

Ich teile mal mit dir:

Sollte ich mich aus heiterem Himmel wieder einmal im Vergleichsmodus befinden (ich erkenne das daran, dass meine innere Stimme in etwas grantigem Ton mit mir spricht), werde ich diesen bewusst verlassen und sehe das Thema, das mich beschäftigt, als Hinweis, mir selbst folgende Fragen zu stellen:

  • Wonach habe ich jetzt eigentlich wirklich Sehnsucht?
  • Welches Gefühl möchte ich in meinem Körper spüren?
  • Welche Körperhaltung unterstützt mich dabei?
  • Was möchte ich gerne ausdrücken, was ich noch zurückhalte?
  • Was kann ich JETZT tun, um dem ein kleines Stück näher zu kommen? 

So schnell und unkompliziert werde ich dann vom Vergleichsmodus in den Inspirationsmodus wechseln. Du kannst das auch, das weiß ich.

Vergleichen macht nämlich Stress und Stress macht uns alt, unschön und mitunter krank. Der Vergleich lässt seine Verlierer auf der Strecke liegen.

Aber die Inspiration (!) beflügelt uns, malt echte Freude in unser Gesicht, macht uns attraktiv und lässt uns aus dem Innersten heraus handeln und strahlen.

Wegbeschreibung für ein gelungenes leben:

Ich fasse also nochmal für uns zusammen:

  • Wenn wir uns im Kreisverkehr unserer Vergleichsgedanken und Selbstkritik befinden, treten wir fest in die Pedale und nehmen die nächste Ausfahrt.
  • Wir halten solange Ausschau nach allem, was uns inspiriert - unser Innerstes positiv zum vibrieren bringt -, bis wir etwas Neues auf unserem ganz persönlichen Horizont erkennen können. Was taucht da auf, was unser Herz höher schlagen lässt und unsere Freude am Leben weckt? 
  • Wichtig: wir dürfen nicht nur DENKEN, dass das gut oder toll wäre, sondern wir müssen SPÜREN, dass das zu uns passt.
  • Dann radeln direkt darauf zu. Wir halten unsere Energie gleichzeitig im Körper und halten den Fokus auf unsere Horizonte. Du auf deinen, ich auf meinen. 
  • Wir müssen aufmerksam sein entlang unserer Wege und mitnehmen, was zu uns und unseren Horizonten passt.
  • Und wir werfen großzügig ab, was uns unsere Wege dorthin erschwert. Wie zum Beispiel, dass wir unsere Energie mit Vergleichsgedanken verbrauchen. Das führt uns ja nirgendwo hin, wo es schön für uns ist.

Mein Extra-Tipp für eine gelungene Reise:

Wir sollten unsere Reise bewusst erleben! Die anstrengenden Bergfahrten, die lustigen Talfahrten und die chilligen Raststationen genauso. Wir sollten uns nicht umdrehen und wehmütig zurückschauen. Niemals. Wir sollten eine heitere Dankbarkeit in unseren Herzen tragen für das, was uns das Leben geschenkt hat. In Frieden kommen mit dem, was uns schwer gemacht hat und offen und mit klarer Energie in unsere mit Absicht und lebendigem Herzen gewählte Richtung gehen. Wir haben unendlich viel schöpferisches Potential! Unser Horizont liegt VOR uns und er ist hoffentlich so einzigartig und unvergleichbar wie du es bist und ich es bin. 

 

Ich wünsche dir und mir eine wunderbare Reise durch unser Leben. Jede Menge Inspiration und leichtes Gepäck. Und du weißt ja, ich freu mich, wenn du mir auf deiner Reise einen Besuch abstattest, wann immer es dir möglich ist. Denn es fühlt sich so gut an, mit dir zusammen zu sein.

 

Bis gleich! 

in deine kraft zu treten muss nicht unbedingt lärm machen. in deine kraft zu treten bedeutet selbstliebe.

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